Das Besondere der Brainin-Methode liegt darin, dass der Verfasser eine Art Intonations-Wörterbuch erstellt hat. Das heißt, eine Zusammenstellung von wahrscheinlich auftretenden Zeichen, wie sie in der Tradition der klassischen europäischen Musik vorkommen. Die wahrscheinlichsten und gebräuchlichsten Zeichen werden am Anfang gelernt. Somit gewinnen die Schüler intuitiv einen Überblick über diese Sprache und können vorausschauend das Auftreten des einen oder anderen Elements bestimmen.
Dabei nimmt Brainin als musikalische Phänomene nicht isolierte Ereignisse an, sondern geht von rhythmisch tonalen Zusammenhängen als Grundlage aus.
Eine weitere Besonderheit der Brainin-Methode ist das Segmentieren des rhythmischen Flusses klingender Musik. Nicht ein konkreter Ton steht im Vordergrund, sondern die Phrase, die aufgrund rhythmischer und metrischer Gegebenheiten entsteht. Außerdem hat Brainin einen Weg entwickelt, mit dessen Hilfe auch Kindern ab etwa zwei Jahren Zugang zur musikalischen Wahrnehmung ermöglicht wird. Dieser Weg ist eng an die eigentliche Brainin-Methode gebunden, diese ist an sich aber nicht nur auf Kinder beschränkt, sondern kann auch von Jugendlichen und Erwachsenen gelernt und angewendet werden und wird auch angewendet.